Montag, 12. März 2012

Artikelserie „Fakten im Gesundheitswesen“ Lösungsansätze

Akzeptieren Sie drei Fakten im Gesundheitswesen. Leben Sie mit der Realität und richten Sie Ihr Handeln danach aus:

Erstens:
Die medizinische Versorgung ist rationiert und der Umgang mit knappen Mitteln längst Realität für Patienten, wie Heilberufe.

Zweitens:
Die Finanzierung im Gesundheitswesen ist bereits dual und für eine umfassende Gesundheitsleistung sind die Bürgerinnen und Bürger bereit über die gesetzliche Versicherung hinaus Eigenleistungen zu erbringen.

Drittens:
Von der Politik ist keine Unterstützung zu erwarten und Sie sollten Ihre unternehmerische Strategie unabhängig davon machen.


In einer Artikelserie führen wir diese drei Fakten aus und geben im letzten Teil der Artikelserie Empfehlungen für das unternehmerische Handeln verschiedener Akteure im Gesundheitswesen ab.


Bilden Sie sich Ihre Meinung und diskutieren Sie mit!


Heute lesen Sie:

Lösungsmöglichkeiten
Akzeptieren Sie diese drei Fakten im Gesundheitswesen. Leben Sie mit der Realität und richten Sie Ihr handeln danach aus. Die actmedic GmbH berät Unternehmen im Gesundheitswesen und gibt zukunftsweisende Handlungsempfehlungen.

Erstens: Die medizinische Versorgung ist rationiert und der Umgang mit knappen Mitteln längst Realität für Patienten wie Heilberufe. Überfüllte Wartezimmer und sehr kurze Behandlungszeiten nehmen Patienten als Einschränkung wahr. Ärzte beklagen, ihrem Anspruch zur Salutogenese nur unzureichend nachkommen zu können und spüren zudem das unterschwellige Gefühl wirtschaftlicher Unsicherheit (vgl. Teil 1 der Artikelserie).

Das bedeutet, dass niedergelassene Ärzte die Art und Weise ihrer Leistungserbringung anders organisieren müssen. Ein Beispiel dafür ist die effiziente Kooperation und Zusammenarbeit in Ärztehäusern. Die actmedic hat 2009 ein Konzept für einen Zusammenschluss selbständiger Ärzte mit einem schlüssigen Betreiberkonzept vorgelegt.1 Dazu kommen Überlegungen für die Konzentration nicht-wertschöpfender Tätigkeiten für mehrere Praxen (z.B. zentraler Empfang und Terminkoordination) bis hin zur sachgerechten Delegation nicht-ärztlicher Tätigkeiten (siehe unser Beitrag "Delegation nicht-ärztlicher Leistungen"). Die actmedic kann Ärzte bei der Umsetzung dieser Konzepte fachgerecht und gezielt unterstützen.

Zweitens: Die Finanzierung im Gesundheitswesen ist bereits dual und für eine umfassende Gesundheitsleistung sind die Bürgerinnen und Bürger bereit, über die gesetzliche Versicherung hinaus Eigenleistungen zu erbringen. Langfristig wird die gesetzliche Krankenversicherung lediglich zu einer Absicherung der Grundrisiken übergehen – alle zusätzlichen Risiken können dann privat abgedeckt werden. Vermutlich mit staatlicher Förderung wie bereits heute bei der privaten Rentenversicherung.
Das kann jedoch bedeuten, dass mit Einführung einer Bürgerversicherung die private Krankenvollversicherung nicht mehr angeboten werden kann.2 Obwohl viele private Krankenversicherer dies als Drohszenario sehen, wartet faktisch ein riesiger Markt privater Zusatzversicherung auf „Erste-Klasse“ Niveau. Modelle wie die betriebliche Krankenversicherung eröffnen zusätzlich ganz neue Potenziale. Die actmedic GmbH arbeitet als Managementgesellschaft an Strategien für Produktinnovationen in der privaten Krankenversicherung. Individuelle Konzepte erarbeiten wir gerne mit Ihnen zusammen - nutzen Sie hierzu unser Workshop-Angebot.

Drittens: Von der Politik ist keine Unterstützung zu erwarten und Sie sollten Ihre unternehmerische Strategie unabhängig davon machen. Viele Akteure im Gesundheitsmarkt erwarten zu Beginn jeder Legislaturperiode neue gesetzliche Möglichkeiten, die dann jedoch stets enttäuscht werden. Zum Ende einer Legislaturperiode werden dann Innovationsbemühungen wieder eingestellt – es ist unklar, was sich in der nächsten Regierungszeit erneut ändern wird.
Durchbrechen Sie als Unternehmer im Gesundheitsmarkt diesen Zyklus! Die Politik nimmt langfristig de facto keinen Einfluss auf das Wirtschafts- und Leistungsgeschehen im Gesundheitswesen - ein Abwarten lohnt sich also nicht. Handeln Sie als Träger von stationären Einrichtungen, als Krankenversicherer oder als Arzt und orientieren Sie sich an den Möglichkeiten im Zukunftsmarkt Gesundheit – mit den Prinzipien der Betriebswirtschaft. Nehmen Sie als Beispiel unser Konzept für eine aktive Rolle der stationären Altenhilfe („Integrierte Versorgung in der stationären Altenhilfe“).
Jedem Akteur stehen die Mechanismen zur Verfügung: Sie können die Ausgabenhöhe beeinflussen (kaufmännisch: Einkaufsoptimierung) und Angebote schaffen, die die Einnahmen erhöhen (kaufmännisch: Umsatzsteigerung). Das Ergebnis ist mehr wirtschaftlicher Erfolg (kaufmännisch: mehr Gewinn).


Sie möchten Änderungen anstoßen, um den Herausforderungen des Gesundheitswesens der Zukunft gewachsen zu sein? Wissen aber nicht genau wie? Wir beraten Sie gern. Schreiben Sie uns eine E-Mail: kontakt@actmedic.de
Oder informieren Sie sich über unsere Workshops, die wir gerne auch bei Ihnen vor Ort durchführen.



1 „Neubau meditalis Gesundheitszentrum in Reinbek“, openPR, 24.04.2009

2 „Solidarisch, gerecht und leistungsfähig“, SPD


1 Kommentar:

  1. Es wird wohl auch nicht ohne eine grundlegende Diskussion über die Gesundheitsverantwortung des/r Einzelnen gehen. der individuelle Lifestyle beeinflusst nicht nur den Gesundheitszustand und die Krankheitsentstehung, sondern in besonderem Maße auch den Erfolg von Behandlung. Dies gilt ganz besonders für chronische Krankheiten und hier insbesondere für die sog. Zivilisationskrankheiten. Daneben rückt die Prävention als Grundbedingung für gelingende Gesunderhaltung und Bewahrung individueller Ressourcen in den Fokus.
    Allerdings muss sich die Qualität präventiver Gesundheitsleistungen künftig an direkten und nachweisbaren Erfolgen messen lassen. Für Ärzte genügt es nicht mehr, meist nicht evidente Verfahren (Untersuchungen) auf Grundlage individueller Ängste im Rahmen der Igel-Leistungen zu verkaufen und damit eine Scheinsicherheit zu generieren. Alle Akteure in der Gesundheitsversorgung müssen künftig den Beweis antreten, dass Behandlungen und Empfehlungen geeignet sind, individuelle Gesundheit zu fördern bzw. zu erhalten. Das gilt wie gesagt weit über den rein ärztlichen Bereich hinaus und schließt sämtliche vom Solidarsystem finanzierten Leistungsbereiche ein.

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